Den Blueprint deines Lebens finden – The beyondness of things ☀️🌊

Den Blueprint deines Lebens finden – The beyondness of things ☀️🌊

Liebe:r Leser:in, nach einer längeren, digitalen Funkstille (aber dennoch trubelig-geschäftigen Zeit, wie viele von euch wissen) melde ich mich mit einem kurzen Gruß an euch zurück.

 

„If you don’t stand for something, you will fall for anything.“, so sagt man im Allgemeinen. Die Bedeutung dahinter könnte wie folgt gedeutet werden: Wenn du nicht für etwas Bestimmtes einstehst, wenn du z.B. keine eigene Meinung zu einem bestimmten Thema hast, kannst du eher dazu tendieren, dich der Meinung der Mehrheit unkritisch anzuschließen. Das heißt, wenn du keine Ahnung hast, wofür du stehst, was deine eigenen Werte sind, was dir im Leben wichtig ist oder wie du eine Entscheidung für dich selbst treffen kannst, die stimmig mit deinen Werten, Bedürfnissen oder Überzeugungen ist, dann wirst du leichter von anderen oder äußeren Einflüssen geführt und möglicherweise in die Irre geleitet. Das hört sich nicht gerade erstrebenswert an, oder?

 

Denn es wird bestimmen, wie du dich zeigst:

In diesem Leben,
In dieser Welt,
In deiner Beziehung zu anderen Menschen.

 

Die Dinge, für die du stehst, werden…
… dein Blueprint,
… deine Orientierung,
… dein Kompass
sein.

 

Wenn du in deiner derzeitigen Situation unglücklich bist, kann es eine gute Idee sein, an diesem weniger erfüllenden Zustand zu arbeiten. Wie könntest du anders vorgehen und herausfinden, wofür du als Mensch stehst und eintrittst? Natürlich kannst du dich alleine auf die Suche machen, auf deine persönliche Entdeckungsreise zu deiner Bestimmung oder True Self Identity. Du kannst dir dabei aber auch gerne, auf deiner eigenen Klärungsmission (for my eyes or ears only), von mir mit Toolbox und feinem neurosensitiven Radar unterstützen lassen (als kleine Abkürzung oder Sparringspartnerin). Die Entscheidung für deinen persönlichen, nächsten Schritt und die Festlegung deiner weiteren Ziel-Koordinaten auf deinem Kurs, liegt ganz bei dir. Selbstverständlich.

In unserem 30-minütigen Klarheitsgespräch werden wir feststellen, wo du jetzt stehst, wo du hinwillst und welche Schritte als nächstes notwendig sind. Gemeinsam werden wir Klarheit über deine Position als Führungskraft oder Mensch gewinnen. Wenn du in deinem Leben nicht führst, wird es jemand anderes für dich tun.

Wenn du etwas gefunden hast, das du liebst, was dich antreibt, motiviert und/oder erfüllt, solltest du es mit ganzem Herzen verfolgen. Das ist die Sache, die immer wieder Energie erzeugen wird. Dort, wo deine Passion ist, wird deine Schöpferkraft grenzenlos.

⭐ Du bist nicht müde und erschöpft, weil du zu viel tust,
⭐ Du tust einfach nicht genug von den Dingen, die du wirklich gerne tust und/oder die deiner Persönlichkeit entsprechen.

Wenn du danach strebst, ein gesundes, erfülltes Leben in Balance (nach dem Prinzip des Yin und Yang) zu führen…
… dann brauchst du viel Energie.

Beobachte also bewusst und achtsam, wie sich deine Energie in Bezug auf Menschen, Situationen und Gelegenheiten verändert. Folge weiterhin dem, was sich für dein Herz und deine Seele richtig anfühlt, und deine Energie und Kraft werden stabiler hoch bleiben.
Ich liebe es, dir dabei zu helfen, Klarheit zu gewinnen, und deshalb siehst du mich heute hier wieder darüber sprechen. Meine Überzeugung und Liebe zu dem, was ich tue, wird für immer meine unerschöpfliche Ressource sein. Ich bin gegenüber allen Thematiken, Menschen und Umgebungen aufgeschlossen, neugierig und unvoreingenommen und begegne ihnen gleichsam mit Respekt und Wertschätzung.

Und ich möchte, dass auch du diese Erfahrung machen kannst. Für einen 30-minütigen, ersten Klarheitsanruf schreib mir gerne.

 

Wir sehen uns in meinen DM’s. Ich freue mich auf dich und deine Anfrage! ⭐🔥🫶
A virtual hug.

 

Compassionately,
Deine Isabel

 

 

 

 

Rainbirds – Blueprint

Ben Böhmer – Beyond Beliefs (Official Visualiser)

Alexa Feser – Mut (Official Music Video)

Brockhoff – Sharks Live (Startrampe COVERED Session)

John Barry – The Beyondness of Things

„Las pequeñas cosas“ con Jean Reno y Laia Costa, dirigida por Alberto Rodríguez.

Selbstmanagement: Wie Sie richtig nach Hilfe fragen

Empire Strikes Back Yoda training Luke part 3 „Try not. Do. Or do not. There is no try.“ (HD)

Mumford & Sons x Pharrell Williams – Good People (Official Audio)

Enrique Rojo – En mis sueños

Sleeping At Last – You Are Enough (Official Music Video)

U2 – The Joshua Tree

Norah Jones – Visions

Eddie Vedder performs One (U2 Cover)

Lost Worlds of the Mediterranean (Full Episode) | Drain the Oceans

BLUE – MUSIC OF THE OCEAN | Beautiful Orchestral Music Mix

Jonah – Ocean Wide

SILBERMOND – Leichtes Gepäck

Our Planet | Coastal Seas | FULL EPISODE | Netflix

 Buhos – T’he trobat a faltar (Videoclip oficial) feat. ETS

Ludovico Einaudi – I Giorni (Live at the Old Vic Tunnels / 2011)

Ólafur Arnalds live from Hafursey, in Iceland for Cercle

RY X & Ólafur Arnalds – Oceans

You’re Not Alone

Richard Warner – Fields of Gold

                Fly

Ser tu puerto.

Kultstätte: Blauer Ritualraum in Pompeji entdeckt

Ich, das Größte. Narzissmus | Psycho | ARTE

Narzissmus erkennen: Die 16 sichersten Zeichen (u.a. Narzissmus Beziehung)

Narc Extreme

The psychology of narcissism – W. Keith Campbell

Erkenne an diesen 8 Merkmalen giftige Familienmitglieder und Narzissten

The Chillest –  Covers, Vol. 4

Lantlôs – Melting Sun

The Script – No Sound Without Silence

The Church – Starfish

Pohlmann. –  König Der Straßen

BILBAO – In A Heartbeat

Nek (spanish version)

Gianluca Grignani – Mi Historia Entre Tus Dedos

 

 

 

 

 

 

 

 

Paco de Lucia – Entre dos aguas (1976)
Paco de Lucía & Al Di Meola – Mediterranean Sundance
„Otra forma de vivir“. Estrella Damm 2019.
Verano ’78 | Estrella Damm 2024
Baccara – Yes Sir, I Can Boogie (Starparade 02.06.1977) 😉
Spanish Horchata (Horchata de Chufa) | Thirsty For…

 

 

„A leader, first and foremost, is human.
Only when we have the strength
to show our vulnerability can we truly lead.“
– Simon Sinek 

„Intuition is the key to everything,
in painting, filmmaking, and business.“
– David Lynch

𝚿 Sharpen your intuition with joining
emotion and intellect together.
𝚿 Then knowingness occurs.  

„Kommunikation ist nicht alles,
aber ohne Kommunikation ist alles nichts.“
– Prof. Bernhard Pörksen

„Gute Führung hat kein Ego.“
– Stand 2018 auf einem Plakat
eines dt. Wirtschaftsmagazins (Neue Narrative) geschrieben.

Really? Wie sieht’s 2023 damit aus?
Ich bin davon überzeugt, dennoch ergibt sich
– je höher auf der Karriereleiter –
meist ein abweichendes Bild …
 

„Sometimes life hits you in the head with a brick.
Don’t lose faith.“
– Steve Jobs

„Leaders acknowledge the fear and uncertainty,
they name it, they normalize it, with the goal of not leveraging
it or using it, but de-escalating it.
– Brené Brown

A Life Lesson: Lernen, die Wellen der Emotionen
zu reiten, ohne von ihnen überrollt zu werden.
– IMSJ

 

 

 

Mis favoritas frases de Pablo Neruda:

„La risa es el lenguaje del alma“.

“Muere lentamente quien no viaja, quien no lee, quien no escucha música, quien no halla encanto en sí mismo”.

“Amo tus pies porque anduvieron sobre la tierra y sobre el viento y sobre el agua, hasta que me encontraron”.

 

                                                    Make sure you don’t start seeing yourself through the eyes 
                                     of those who don’t value you.
                                        You need to know your worth.
                                       Even when others don’t.
                                              You are not what people think of you.
You are not what people assume about you.
You are everything else in between,
and capable and worthy of much more –
The truth yet (un)told.
You are able to rewrite the narrative of your life.
Your book of life contains enough white blank pages,
waiting for you to thrive to fill them.
Never give up – Keep the faith. 


That could be defined as the art of being mental resilient as an individual.
In your approach stay open, honest, clear in your communication,
compassionate,

cultivate mutual respect and dignity.
Be assertive and selective

who you trust, and set firm boundaries.
Sometimes it is necessary to be still and observe
the patterns (in behavior) of your
surroundings, emotions, and thoughts.


Embrace life, love, your kindness (≠ weakness),
and acknowledge your emotions.
Stand up for your beliefs and happiness.
Search for ways to tame or drop your toxic ego
for more inner contentment and balance.
Stay in your integrity.
Stay centered in gratitude.

Be bold, curious, exploring, fair, driven, open, and thrilled.
Learn when to give, and when to receive.
Learn passionately new things.
Learn from failures.
Look beyond the surface level.

What transpires?

Trust me. Believe. 

 

 

 

 

Persönlichkeits- und Businesscoaching

Beziehungs- und Emotionscoaching

 

 

 

 

 

Sinn und Sinnlichkeit: emotionaler Roller-Coaster-Ride 🎢

Sinn und Sinnlichkeit: emotionaler Roller-Coaster-Ride 🎢

2022 neigt sich dem Ende zu. Jetzt kurz vor Weihnachten ereilen uns Schlag auf Schlag die obligatorischen 2022-Jahresrückblicke, Weihnachtsgrüße und Ausblicke auf 2023 – Trends, Themen & Tendenzen zu den Krisen, Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen unserer Zeit mit einem verschärften wie geweiteten Blick auf Gesellschaft, Politik, Ökologie, Ökonomie, Kultur, Kunst und Medien.

Ich wollte dieses Jahr eigentlich ruhiger ausklingen lassen, mir eine Verschnaufpause gönnen, mich dem Weihnachts-und-Neujahrespostmarathon nicht hingeben – alles völlig gelassen und entspannt im „Flow“ auf mich zukommen und wirken lassen. Hat nicht wirklich gut geklappt – wie unschwer zu erkennen ist. Hmm. Zugegebenermaßen fühle ich mich am Ende von 2022 ein wenig erschöpft, könnte eine Prise mehr an Relax-Zeiten gebrauchen, meinen Spieltrieb aktiviert halten, mein Optimismus und meine Kraft bleiben zwar unverändert wie meine Neugierde auf Menschen und ihren Antrieb ebenso, aber dennoch gibt es in mir den Wunsch, nach einer imaginären Stopptaste oder einem digitalen und analogen „Slowdown-Button“. Ich weiß, es scheint utopisch. Aber vielleicht ist es, für uns in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, dennoch anwendbar? Kommt dir und euch das bekannt vor? Wie geht es dir zurzeit, wenn du ganz aufrichtig zu dir selbst bist?

Jeder von uns hat es in der Hand, die Geschwindigkeit der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, beruflichen Entwicklung und gemachten (emotionalen) Erfahrungen und Lektionen des Lebens selbst zu wählen. Es ist völlig in Ordnung, wenn du längere Zeit dafür brauchst, um mit einer Sache abzuschließen, emotionalen Abstand gewinnen bzw. Zeit für dein persönliches Wachstum brauchst, oder deinen Fokus momentan eher auf dich, deine Familie und Freunde oder andere Entwicklungsaufgaben lenken möchtest. Das kann und sollte alles sein dürfen. Tiefe Verbindungen und Beziehungen zu Menschen, die vom Herzen kommen, können diese Zeiten überstehen, denn sie sind auf Empathie, Vertrauen, Verbundenheit, Verlässlichkeit, Unvoreingenommenheit, Gegenseitigkeit, Wertschätzung und Respekt aufgebaut.

Mein Resümee auf 2022 (Kurzversion)

So, jetzt erwarten dich meine subjektiven Ein- und Ausblicke. Ich hoffe sehr, dass du etwas davon mitnehmen kannst, du dich hier wiederfindest und deine Erlebnisse, Lernerfahrungen oder Entdeckungen des Jahres 2022 reflektieren und einordnen kannst.

2022: Ein intensives, emotionales und herausforderndes Jahr – ein emotionaler Roller-Coaster-Ride

Wir haben als Gesellschaft in 2022 viel erlebt, beobachtet, Neues ausprobiert, Verhaltens- und Reaktionsweisen überdacht, diskutiert und teilweise versucht, diese zu verändern, uns den Herausforderungen digitaler, pandemischer und post-pandemischer Art inklusive den o.g. Krisen mutig gestellt, durch persönliche wie berufliche Klippen navigiert und trafen im Hier und Jetzt Entscheidungen, die die Zukunft – bis zu einem gewissen Grad – verändern. Nicht alles war leicht, manches schwer zu ertragen und trotzdem stimmt mich vieles für 2023 hoffnungsvoll. Ich hoffe, 2023 wird für uns alle zu einem Jahr, aus dem wir gestärkter, selbstbewusster, empathischer (im Sinne von mitfühlender), selbstfürsorgender, toleranter (Ambiguitäts-, Fehler- und Frustrationstoleranz), neugieriger, offener, emotionsstärker, wahrnehmungssensitiver und damit vielfältiger hervorgehen. Vielleicht könnte ein Anfang Richtung Zukunft sein, so denke ich, wenn wir in 2023 vor allem mutiger, risikobereiter, experimentierfreudiger und/oder kompromissbereiter auf Neuerungen, Unsicherheiten und Menschen (die eventuell ganz anders als wir selbst sind) zugehen, und ihnen auf eine andere Weise begegnen.

Mir kommt es so vor, als ob wir uns 2022, in relativ kürzeren Zeitintervallen, schneller ein- und umstellen mussten, um auf die Veränderungen des digitalen und soziokulturellen Transformationsprozesses zu reagieren und mit ihm zu wachsen, aber auch, um flexiblere und neue Gestaltungs-, Wirk-, Spiel- und Klangräume der aktiven Teilhabe weiterhin für jeden zu ermöglichen und erlebbar zu machen – manchmal hatte ich das Gefühl, der rasante Wandel erzeugte einen sozialen Vertigo. Oha. Auf der anderen Seite stärkt das den Zusammenhalt, gibt ihm eine neue Bedeutung; eine andere Sinnhaftigkeit und fördert Kulturen der Zugehörigkeit.

Ich habe viele unterschiedliche, mutmachende und inspirierende Menschen erlebt, die gefordert waren, über sich und ihre persönliche Komfortzone in jeder Hinsicht hinaus zu wachsen. Und: Sie haben es geschafft.

Was wir bei all der Entfaltung nicht vergessen sollten: Zeiten der bewussten Entspannung, der Ruhe, Zurücknahme, des Lachens und Herumalberns, der Leichtigkeit und Gelassenheit (Balance der Pole) in den Lebensrhythmus häufiger zu integrieren.

Zu mir

In unserer geschäftigen Welt von heute ist es selten, dass wir uns echte Ruhe gönnen. Vorgestern war der offizielle Winteranfang, und es scheint nur angemessen, dass wir uns eine Chance zur Entschleunigung gönnen, uns von der Hektik zurückziehen, um neue Energie zu tanken und dann – wie gehabt – bereit für 2023 zu sein. Und das, ist genau das, was ich vorhabe. Ich nehme mir vom 24. Dezember bis zum 15. Januar eine wohlverdiente Auszeit.

Ich hoffe, dass auch du und ihr diese wundervollen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr genießen werdet, wenn unsere Aufmerksamkeit vom Alltag abfällt und die Stunden stattdessen in guter Gesellschaft gefüllt sind – entweder mit der eigenen Familie oder mit Freunden – mit Musik, die dich glücklich macht, vielleicht mit (Hör-)Büchern/(Hör-)Spielen, langen Spaziergängen und dampfenden Tassen Tee oder Kaffee, möglichem kulinarischen Verwöhnprogramm, aber vielleicht auch einem Besuch von (musikalischen) Events. Oder was ihr mögt und besonders von Bedeutung für euch in dieser Zeit ist. Wenn du kein Weihnachten magst oder feierst, dann ist natürlich ebenso ok. Du wirst diese Zeit, wie ich vermute, sicherlich so verbringen, wie es deinen Bedürfnissen entspricht. Dies ist eine Zeit, in der ich neue Energie tanke und Selbstfürsorge (self nourishment) betreibe. Im Jahr 2023 werde ich mich und meine Energie wieder auf Touren bringen und bereit sein für neue Abenteuer. Ich kann es kaum erwarten, sie wieder mit dir zu teilen!

Bevor ich mich in diesen Tagen der Ruhe und Nächte des Zukünftigen verabschiede, möchte ich mich bei dir dafür bedanken, dass du Teil dieser Community auf meiner Blogseite bist. Ich bin allen zutiefst dankbar, dass ihr mich immer wieder unterstützt, ermutigt, herausfordert, mir euer Vertrauen schenkt und mich inspiriert, gemeinsam mit euch die Arbeitswelt, Gesellschaft und Zukunft kraftvoll anders zu gestalten. Ich bin gespannt, zu sehen, was die Zukunft für uns alle im neuen Jahr bereithält.

Wir sehen uns im neuen Jahr wieder, und bis dahin wünsche ich dir ein besinnliches und erholsames Weihnachten, eine gute Zeit, und einen gelungenen Start 2023. 

Sensually,
Deine Isabel

We reason deeply, when we forcibly feel.
                                  Mary Wollstonecraft
                                                                                                             
 
 😌 P.S.: Der angekündigte 2. Teil meines Artikels verschiebt sich leider
auf Anfang 2023 (s. Titelbild).

Fragen an dich für die Zwischenzeit (keine Sorge, ich werde dich nicht im neuen Jahr abfragen): Brainfood

Wie kann ich die negativen Erfahrungen in meinem Leben nutzen, um mich anzutreiben? Welchen Treibstoff kann ich aus meinen Misserfolgen ziehen? Welche Lehren kann ich aus meinem Kummer ziehen? Welche Erkenntnisse kann ich aus meinen Peinlichkeiten ziehen?

Wie kann ich die Energie der Situationen, in die ich heute verwickelt bin, verbessern?

Muss ich mehr Zeit damit verbringen, nach besseren Informationen zu suchen, oder muss ich mehr Zeit damit verbringen, nach den Informationen zu handeln, die ich bereits habe? Ist der Engpass die Strategie oder die Ausführung?

 

Zitate: Soulfood  

 

Die Philosophin Simone Weil über den Wert des Risikos:

„Risk is an essential need of the soul. The absence of risk produces a kind of boredom which paralyses in a different way from fear, but almost as much.“

 

Die Autorin Brené Brown über emotionale Abhängigkeit (Zitat aus Atlas of the Heart –
ein Geburtstagsgeschenk einer Freundin, welches mir half, meine Emotionen besser zu verstehen, und in Worten auszudrücken, wenn mein Gesprächspartner oder meine Gesprächspartnerin offen dafür ist; ausreichend Zeit & Raum existieren – Emotional & Love Language)
:

“The near enemy of love is attachment. Attachment masquerades as love. It says,
“I will love this person (because I need something from them).”
Or, “I’ll love you if you’ll love me back. I’ll love you, but only if you will be the way I want.”
This isn’t the fullness of love. Instead there is attachment – there is clinging and fear.
True love allows, honors, and appreciates; attachment grasps, demands, needs, and aims to possess.”

Brené Brown über Verletzlichkeit (Zitat aus s.o.):

“Choosing to be curious is choosing to be vulnerable because it requires us to surender to uncertainty.
We have to ask questions, admit to not knowing, risk being told that we shouldn’t be asking, and, sometimes,
make discoveries that lead to discomfort.”

 

Der Philosoph und Schriftsteller Albert Camus über die Widerstandsfähigkeit:

„In the depths of winter, I finally learned that within me
there lay an invincible summer.“

 

Der Architekt, Schriftsteller und Erfinder Buckminster Fuller über die Schaffung von Veränderungen:

„You never change things by fighting the existing reality.
To change something, build a new model that makes the existing model obsolete.“

 

Der Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist Theodor W. Adorno über Liebe:

„Liebe ist die Fähigkeit, Ähnliches an Unähnlichem wahrzunehmen.“

 

Der Psychiater und Psychoanalytiker Jacques Lacan über Liebe:

„L’amour consiste à offrir quelque chose qu’on n’a pas à quelqu’un
qui n’en veut pas.“

 

 

 

 

World Peace Game (1961), Richard Buckminster Fuller;
Games for Cities; World Game Workshop 
(historischer Abriss zur Entstehung des World Games – Grundgedanken);
Wie man die Welt in einer Stunde verbessern kann – ORF.at 

Emotionale Intelligenz & Emotionale Verletzlichkeit – Ein Plädoyer für mehr Verletzlichkeit und emotionale Intelligenz im beruflichen Alltag:  How dare you are emotional or show vulnerability at work!?! Are you ok? (Part 1)

Emotionale Intelligenz & Emotionale Verletzlichkeit – Ein Plädoyer für mehr Verletzlichkeit und emotionale Intelligenz im beruflichen Alltag: How dare you are emotional or show vulnerability at work!?! Are you ok? (Part 1)

Weshalb es im Job für Führungskräfte, Mitarbeitende und Teams Sinn machen kann, emotional vulnerabel zu sein und sich emotional intelligent zu verhalten.

 

“A leader, first and foremost, is human. Only when we have the strength to show our vulnerability can we truly lead.” – Simon Sinek

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

natürlich können sich einige fragen, wieso ich mich jetzt, wo beide Thematiken in aller Munde zu sein scheinen oder durch den Cyberspace teleportiert bzw. auf diversen Social-Media-Kanälen, in Büchern und Artikeln von (Fach-)Magazinen beschrieben und zur Diskussion gestellt werden, auch ausführlicher diesen widme. Das liegt bei mir auf der Hand, wenn man Biografisches über meine Person kennt. Diese Thematiken sind seit Studienzeiten – neben der Arbeits- und Organisationspsychologie, Soziologie und Medienpädagogik – eine meiner Schwerpunkte und liegen mir deshalb besonders am Herzen.

Für diejenigen unter euch, wo es sich anders verhält, hier definitiv in aller Kürze: Ich bin als studierte Erziehungswissenschaftlerin, promovierte Psychologin, emotionsstarke und wahrnehmungsbegabte Hochsensitive und Halb-Spanierin (Katalanin), in einer lebendigen, passioniert temperamentvollen und multilingualen Umgebung, mit ebenso emotionsstarken Persönlichkeiten aufgewachsen, die keine Scheu davor hatten und haben, offen und autark ihre – positiven wie negativen – Gefühle zur Sprache zu bringen, sich verletzlich zu zeigen und ehrlich mit sich selbst und anderen in Bezug auf ihre Emotionen zu sein – auch wenn dies manches Mal bedeutete, dass es dann moderat lauter zuging, oder konsequent Grenzen gezogen wurden. Gleiches gilt für meine in Barcelona gesammelten beruflichen Erfahrungen, die sich in einem anderen, offeneren Umgang untereinander in der Zusammenarbeit zeigten. Was nicht bedeutet, nicht falsch verstehen, dass es keine Konflikte oder Störungen in der Kommunikation gab, sie wurden lediglich direkter, aber mit einem respektvollen und humorvollen Unterton, dennoch sachbezogen und nicht weniger professionell, anerkennend und wertschätzend formuliert. Meistens klappte es ganz gut, manchmal nicht. Dann wurde sich (beim Mittagessen oder anstehendem nächsten Meeting) zusammengesetzt, versucht die jeweiligen Standpunkte aus der Perspektive des anderen zu sehen und aus den gemachten Fehlern zu lernen (so lange, bis sie kein Thema mehr waren).

Es ging und geht, meiner Erfahrungen nach, nicht darum, die Dinge ewig zu zerreden, einen Schuldigen zu suchen oder jemanden an den „Pranger“ zu stellen, sondern um gemeinsam auf eine (verfahrene) Situation zu schauen, die Perspektive und die eventuell damit ausgelösten Gefühle seitens des Gesprächspartners oder der Gesprächspartner besser verstehen und nachvollziehen, sowie Vertrauen und echte, gut gelingende Beziehungen (Human Relations) aufbauen und längerfristig halten zu können. Damit Vertrauen überhaupt entstehen kann, bedarf es eines gewissen Maßes an Authentizität, Integrität, Loyalität, einem Gefühl, besser noch einer Garantie, von Sicherheit und Schutz (bezogen auf meine Offenbarungen) und meiner – körperlichen und seelischen – Unversehrtheit, wenn ich mich meinem Gesprächspartner ein wenig öffne und ihm oder ihr gegenüber verletzlich bin (und damit „schutzlos“). Dies ist nicht zu unterschätzen, zugegeben. Es birgt Risiken, benötigt Mut, Kraft, persönliche Stärke und den unbedingten Willen, etwas Entscheidendes in der Kultur, wie wir miteinander umgehen, interagieren und arbeiten verändern zu wollen. Dafür bin ich in die Sichtbarkeit gegangen, und aus der Unsichtbarkeit herausgetreten. Deswegen habe ich 2020 meinen Blog HumanSoulMinds ins Leben gerufen: Ich möchte inspirieren. Ich möchte, gemeinsam mit euch, eine soziokulturelle Wende herbeiführen, und auch lebendig gestalten, die aus kraftvollen Taten besteht – nicht nur aus Worten –, die unterschiedliche Menschen, mit vielfältigen biografischen und professionellen Hintergründen und Kenntnissen zusammenbringt, in Verbindung kommen lässt und Austausch und Inspiration ermöglicht. Um nächste, possibilistische gesellschaftliche Szenarien und Realitäten gemeinsam mit euch in der Community co-kreativ zu gestalten und diesen unterschiedliche Entfaltungs- und Proberäume und Betrachtungsweisen zu bieten. Vieles dreht sich dabei auch um die Frage, wie wir in die Konnektivität gehen, also wie wir uns begegnen.

Ich möchte mich nicht mehr hinter alten, angestaubten Glaubenssätzen und äußeren Zuschreibungen oder Vorverurteilungen, die nie zu mir gepasst haben, da sie nicht stimmen, verstecken. Ich möchte vor allem beruflich, wie es privat der Fall ist, gesehen und geschätzt werden, für den Menschen, der ich bin: vielseitig (wahrnehmungs)begabte Beobachterin, großer Erfahrungs- und Wissensschatz, analyse-, konzept- und organisationsstark, Blick für Details und übergeordnete Zusammenhänge, Gespür für Tendenzen und Trends, kreative, kompetente, kommunikative und kollegiale Ideen- und Impulsgeberin, Kollegin, Schreibkünstlerin, Texterin und Bloggerin, enthusiastisch, empathisch, emotional und energisch, passionierte und sensitive Enablerin (und Musikliebhaberin, Kochkünstlerin, Freundin, Zuhörerin, Pionierin, Tänzerin, Filmenthusiastin/Cineastin, Harmoniestifterin, Ratgebende und Ratsuchende, Humorvolle, Spontane, Reisende, Verspielte, Abenteurerin, Wellenreiterin, Starke, Überraschende, Geschichtensammlerin, …). Wir alle sind bekanntlich facettenreicher, als das Bild, welches wir häufig in der Gesellschaft repräsentieren. Hmm.

 

Einer meiner Wünsche für eine gelingende, menschlichere(s), inklusivere(s) und partizipativere(s) Zukunft und Miteinander wäre:

Schluss mit dem starren und verkrampften Festhalten an unseren sorgsam, über die Jahre, zugelegten Masken, mit denen wir versuchen, so gut wie es uns möglich ist und angemessen bzw. vorteilhaft für unsere Zwecke erscheint, den unterschiedlichen Rollen zu genügen, dem Leistungs- und Erwartungsdruck standzuhalten, Bedürfnisse anderer zu erfüllen und vor allem Deadlines pünktlich einzuhalten (und bloß nicht nach Aufschub fragen). Viele weitere Szenarios hat sicherlich jeder von euch im Kopf oder vor Augen. Auf Dauer kann das sehr belasten, es macht unzufrieden, unglücklich und/oder unproduktiv. Kein Um-jeden-Preis-den-Schein-der-Vollkommenheit-Bewahren mehr.
Dafür sind allerdings ein anderes Menschenbild und eine Neudefinition dessen, was Menschsein ausmacht, notwendig bzw. längst überfällig. Der Diskurs in Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Medien, vor allem in Wirtschaft und Unternehmen könnte bereits anders geführt werden.

 

Wovon handelt dieser Artikel?

Zunächst dieser Artikel ist in zwei Teile aufgeteilt. Den ersten Teil lest ihr jetzt, der andere kommt im Dezember heraus, und ihr findet ihn, wie gewohnt, auf meiner Website.

Eine Art Gebrauchsanweisung: Mein Artikel soll euch inspirieren und zum Weiterdenken, Reflektieren, Analysieren und Ausprobieren einladen. Er ist weder vollständig noch der Weisheit letzter Schluss und spiegelt meine Ansichten und Überlegungen, gestützt auf Fakten, in Verbindung zu diesem Diskurs wider.
Ich nähere mich dem Thema über die Frage, was Emotionen sind, um dann darzustellen, was sich hinter dem psychologischen Konstrukt der Emotionalen Intelligenz verbirgt, und mache den Versuch, darzulegen, weshalb ich es, unter Bezugnahme auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse, für wertvoll und wesentlich im Hinblick auf heutige und zukünftige Führung und Selbstführung halte. Ich gehe der Frage nach, wozu emotional intelligentes Verhalten im Joballtag, aus Perspektive von Expert*innen, nützlich sein soll. Kritische Gegenstimmen lassen sich sicherlich finden, aber dieser Beitrag stellt ein Plädoyer für eine neue Bewertung des Konzeptes der Emotionalen Intelligenz dar. Ich lade gleichzeitig dazu ein, in die Selbstreflexion über unbewusst, automatisch ablaufende emotionale Reaktionsmuster und Verhaltensweisen (als Schutzreaktionen auf äußere Reize/Trigger) zu gehen, und eine mögliche Integration dieser Intelligenz ins Bewusstsein des eigenen emotionalen Verhaltensrepertoires in Betracht zu ziehen. Abschließend widme ich mich der Frage, weshalb Verletzlichkeit eine Führungsstärke, und nicht eine Führungsschwäche nach Brené Brown ist.

 

Was sind Emotionen?

Eine eindeutige und allgemeingültige Definition gibt es bisher nicht. Die Wissenschaften stützen sich bis heute nur auf Arbeitsdefinitionen. Für die einen sind es Reizreaktionsmuster, die durch Umweltgegebenheiten ausgelöst werden, für die anderen handelt es sich um eine neurophysiologische Reaktion, die im Gehirn stattfindet und von uns nicht beeinflusst werden könne. Wieder andere vertreten die Auffassung, Emotionen stellten eine soziale Konstruktion dar. Welche Gefühle wir in bestimmten Situationen hätten, käme letzten Endes auf das uns prägende soziale Umfeld an. Biologisch gesehen sind Emotionen komplexe Verhaltensmuster, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben.

Wozu brauchen wir eigentlich Emotionen?

Im Alltag helfen uns Emotionen bei der Orientierung. Häufig treffen wir viele Entscheidungen rein intuitiv, d.h. wir verlassen uns auf unsere Gefühle, welche durch äußere Reize ausgelöst werden. Damit fällen wir eine Entscheidung meist spontan, die einem ersten Impuls folgt.
Unsere Emotionen stellen ein Bewertungssystem dar, welches nicht von Anfang an vollständig ausgebildet ist, sondern durch unsere alltäglichen Erfahrungen ständig erweitert und verfeinert wird. Jede Erfahrung, die wir im Laufe unseres Lebens machen, alles, was wir erleben und lernen, wird im Gehirn mit einem entsprechenden Gefühl verknüpft, welches wir in dieser Situation empfinden. Je intensiver dieses Gefühl ist, umso stärker bleibt es in unserem Gedächtnis verankert. Somit wird das Erlebte Teil unserer Lebenserfahrung. Je größer dieser Erfahrungsschatz ist, umso differenzierter wird dementsprechend unser emotionales Bewertungssystem, und wir können dadurch lernen, Entscheidungen zu treffen, die besser für uns oder angemessener in der jeweiligen Situation sind.

Emotionen sind wie das Rohmaterial eines ungeschliffenen Diamanten, Gefühle hingegen sind wie der Feinschliff, der „Outcome“ einer Emotion: das, was uns zu Bewusstsein kommt, wenn wir eine emotionale Erregung analysiert haben. Dieses Ergebnis wird mit den Bewertungsinstanzen unseres Gehirns abgeglichen, ein Gefühl entsteht, wenn es den Bewertungsprozess durchlaufen hat.

Zusammengefasst lässt sich sagen, der Begriff Emotion wird oft synonym mit dem des Gefühls verwendet. Das Gefühl kennzeichnet, im engeren Verständnis, jedoch nur einen Teil der Emotion: das subjektive Erleben. Unter Emotion verstehen Forscher meist zudem eine physiologische Reaktion, wie Anstieg der Herzfrequenz, Erröten und Erblassen oder Schwitzen, und ein bestimmtes Verhalten, z.B. die Veränderung der Mimik (sog. Mikroexpressionen), Gestik, Körperhaltung und Stimmlage. Die Psychologie fasst Emotionen als ein hypothetisches Konstrukt auf, über dessen Definition keine Einigkeit herrscht. Es handelt sich um ein komplexes Phänomen, das mit einer Veränderung verschiedener Verhaltenskomponenten (s.o.) einhergeht. In der Psychologie findet man häufig die Unterscheidung in einerseits kulturübergreifende Basisemotionen – Freude, Furcht, Ekel, Trauer und Überraschung – andererseits komplexe Emotionen. Zu diesen zählen Empathie, Verlegenheit, Stolz, Scham und Schuld. Zur Entstehung von Emotionen gibt es verschiedene Theorien. Was die meisten eint, ist die Annahme, dass eine Emotion erst dann entsteht, wenn zuvor die kognitive Bewertung einer bestimmten Situation vorgenommen wurde.

Literaturempfehlungen:

Das Sachbuch: Der Gefühlscode, 2014, des Molekularbiologen und Neurowissenschaftlers Giovanni Frazzetto. Er beschäftigt sich mit den sieben Grundgefühlen: Wut, Schuld, Angst, Trauer, Empathie, Freude, Liebe und verknüpft naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit dem Wissen der Philosophen, der Maler und Literaten.

Joseph E. LeDoux, Neurowissenschaftler, Autor, Musiker:
Das Netz der Gefühle, 2001 (Originaltitel: The Emotional Brain: The Mysterious Underpinnings of Emotional Life, 1996).
Das Netz der Persönlichkeit, 2003 (Originaltitel: Synaptic Self. How Our Brains Become Who We Are, 2002).
Bewusstsein. Die ersten vier Milliarden Jahre, 2021.

 

Was ist emotionale Intelligenz?

Eine konkrete Definition der emotionalen Intelligenz zu formulieren, ist nicht einfach. Erst seit einem kurzen Zeitraum wird das Thema erforscht. Erwähnt wurde der Begriff erstmals im Jahr 1985 durch die Dissertation von Wayne Payne, mit dem Titel: „Eine Studie über Emotionen: die Entwicklung der emotionalen Intelligenz.“
Der Begriff kann zunächst als persönliche Konstruktion der Psychologen Peter Salovey und John D. Mayer verstanden werden. Im Jahr 1990 stellten sie ihre Konstruktion der Fachöffentlichkeit in einer Arbeit mit dem Titel Emotional Intelligence vor.
Sie definieren darin emotionale Intelligenz als „die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle und Emotionen zu erkennen, zwischen ihnen zu unterscheiden und diese Informationen zu nutzen, um das eigene Denken und Handeln zu leiten.“

Im Original definierten sie emotionale Intelligenz wie folgt: „Emotional intelligence is a subset of social intelligence that involves the ability to monitor one’s own and other’s emotions, to discriminate among them, and to use this information to guide one’s own thinking and actions“ (Salovey & Mayer, 1990, p. 189).

 

Der Psychologe und Wissenschaftsjournalist Daniel Goleman führte mit seinem 1995 erschienen Bestseller EQ. Emotionale Intelligenz, die bis dahin bekannten Erkenntnisse und Fakten zum Konstrukt der emotionalen Intelligenz in Anlehnung an Salovey & Mayer weiter.

Die 5 Dimensionen emotionaler Intelligenz nach Daniel Goleman

Goleman definiert emotionale Intelligenz durch diese 5 Faktoren:

1. (Emotionale) Selbstwahrnehmung
2. (Emotionale) Selbstregulierung
3. Selbst-Motivation
4. Empathie
5. Soziale Kompetenzen

 

Was ist emotionale Intelligenz (EI)?

Das Konzept ist Teil des Konstruktes der sozialen Intelligenz nach Edward Lee Thorndike und David Wechsler. Es beschreibt unsere Fähigkeit, auf andere und uns selbst einzugehen, uns mit unseren Gefühlen zu verbinden, mit ihnen umzugehen, uns selbst zu motivieren, Impulse auszubremsen und Frustgefühle transformieren zu können. Es handelt sich dabei um die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle (korrekt) wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen.

Emotionale Intelligenz verbessert unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, unser Selbst-Mitgefühl und Selbstbewusstsein, unsere Selbstwahrnehmung und Lebensqualität, unsere Kooperationsfähigkeit und Durchsetzungskraft am Arbeitsplatz sowie erhöht die individuelle, teambezogene und organisationale Resilienz. Goleman empfiehlt, dass die emotionale Intelligenz in jedem Lebensbereich präsent sein sollte, in dem wir Beziehungen pflegen und Folgendes als Ziel haben: ein erfolgreiches, zufriedenes und harmonisches Leben. Nach Goleman beruht Emotionale Intelligenz auf den vier Dimensionen Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement, Soziales Bewusstsein und Beziehungsmanagement.

 

1. Selbstwahrnehmung

• Selbstwahrnehmung bedeutet, die eigenen Emotionen lesen und ihre Auswirkungen erkennen können.
• Dazu gehört auch, die eigenen Stärken und Grenzen zu kennen und ein Gefühl des Selbstbewusstseins zu haben.
• Es geht darum, Stimmungen und Emotionen zu erkennen und besser verstehen zu können. und zu verstehen,
• Bedeutet ein Verständnis zu entwickeln, warum diese Stimmungen und Emotionen entstehen und wie sich dies auf andere auswirkt.
• Um diese Fähigkeit zu üben, müssen wir ein Bewusstsein für unsere eigenen emotionalen Zustände entwickeln.
• Emotionales Bewusstsein: Unsere Gefühle und die anderer jederzeit anerkennen.
• Emotionale Selbstbewertung: Unsere Stärken und Schwächen anerkennen.
• Selbstvertrauen.

2. Selbstmanagement

• Selbstmanagement-Kompetenzen beinhalten die Fähigkeit, störende Emotionen unter Kontrolle zu halten.
• Dazu gehört auch ein Gefühl des Optimismus, der Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sowie das Erkennen und Ergreifen von Chancen, sobald sie eintreten (Übernahme von Verantwortung für die Wahl der eigenen emotionalen Reaktion).
• Selbstmanagement beinhaltet auch das Lernen, Stresssituationen in Situationen umzuwandeln, die einfach herausfordernd sind.
• Selbstkontrolle: Beschreibt die Fähigkeit, in schwierigen Situationen die Kontrolle über uns zu bewahren.
• Verlässlichkeit: Beschreibt die Fähigkeit, ehrlich und integer zu bleiben.
• Anpassungsfähigkeit: Beschreibt die Flexibilität, sich Veränderungen anzupassen.
• Innovation: Beschreibt die Bedeutung dessen, neue Ideen und Ansätze zu akzeptieren und zu erschaffen.

3. Soziales Bewusstsein

• Emotionen anderer Menschen nachvollziehen und mitfühlen zu können, ihre Perspektive einnehmen zu können.
• Sich aktiv für Dinge zu interessieren und einzusetzen, die einem wichtig sind. Dazu gehört auch ein entsprechendes Organisationsbewusstsein.
• Aktives Engagement in Gruppen, Initiativen: gutes Beziehungs- und Konfliktmanagement, aber auch Führungsqualitäten oder das Vermögen, funktionierende Teams zu bilden und zu leiten.

4. Beziehungsmanagement

• Beziehungsmanagement beinhaltet ein Gespür für Teamarbeit und Zusammenarbeit.
• Eine inspirierende Führungskraft zu sein und zu lernen, wie man Meinungs-verschiedenheiten löst.
• Führungskompetenzen und Motivation.
• Sympathie erzeugen und Vertrauen aufbauen.
• Fähigkeit zu überzeugen.
• Beziehungsmanagement beinhaltet auch die Fähigkeit, Menschen in eine neue Richtung zu führen und zu lernen, wie man die Potenziale, Fähigkeiten und Stärken anderer durch Feedback und Anleitung fördert.

Emotionale Intelligenz lässt sich m.E. als die Fähigkeit des Menschen beschreiben, Emotionen zu verstehen und ihre Kraft im eigenen Leben und in seinem Umfeld wirksam einzusetzen.

 

Wie kann uns emotionale Intelligenz im Job nützlich sein?

In unseren volatilen Zeiten der Omnipräsenz von permanent wiederkehrenden Krisen und Katastrophen, Umbrüchen und Unsicherheiten, der Reevaluationen, Redefinitionen und Readaptationen von bisherigen Gewissheiten, Glaubenssätzen und Gewohnheiten, der rasanten Verbreitung von neuen Erkenntnissen und neuem Wissen (schnellere und kürzere Halbwertszeit von Informationsgehalt und Daten) vor allem über Social Media, haben sich unsere Konzepte von Arbeit grundlegend verändert. Sie sind flexibler und (fast) nachhaltiger geworden.
Wir befinden uns an der Schwelle eines positiven Tipping Points, wenn man so will, von rein materialistisch-profitorientierten Konzepten zu eher holistisch-humanistischen Konzepten. Ein positiver Wendepunkt (Positive Tipping Point, PTP) tritt ein, wenn sich die ursprünglichen Systembedingungen grundlegend verändert haben, so dass eine gewünschte Vision der Welt erreicht wird. Dies ist dann der Fall, wenn die Kapazitäten der neuen Akteure ausreichend entwickelt sind, um Kombinationen von Lösungen, Strategien oder Handlungspfaden umzusetzen, die mit einer Vision übereinstimmen. In der Tat ist eine partizipative und positiv-bestärkende Vision die Haupttriebkraft der Transformation und nicht das wachsende Bewusstsein einer drohenden Katastrophe. Gerade das ausklingende Jahr 2022 hat dies durch Akte des digitalen wie analogen Zusammenhalts und der kontrovers geführten Debatten über eine Verständigung im Hinblick auf gesellschaftliche Neuausrichtungen von Werten, Kulturformen und einer spätmodernen Bedeutungs- und Definitionsmacht – im Angesicht der Brutalität des Vernichtungskrieges in der Ukraine und der diversen evolutionären Krisen bzw. Chancen – eindrucksvoll gezeigt. Aus kleinen Ursachen können große, positive Wirkungen entstehen. Auch Sprache kreiert und moduliert Wirklichkeit und Wandel nachhaltig. An dem Punkt können wir beispielsweise ansetzen. Wie betrachten und bewerten wir die Ereignisse unserer Zeit? Lassen sie sich eventuell in eine positive Richtung hin reframen, also umdeuten?

Als Gesellschaft haben wir uns auf den Weg gemacht, unsere bisherigen Konzepte von Arbeit zu diskutieren, über Arbeit grundsätzlich zu debattieren und mögliche nächste Arbeitsräume/-bedingungen, Interaktions- und Umgangsweisen, aber auch andere Formen von ebenfalls denkbaren – die möglicherweise im Hier und Jetzt als surreal erscheinenden – Organisationskulturen/-strukturen und digitalen Vernetzungsoptionen zu antizipieren und praktisch in die Umsetzung zu gehen. Kurzer Abriss des Standes der Dinge aus meiner Sicht – sicherlich ist die Darstellung unvollständig, ein wenig verkürzt, und bestimmt habe ich irgendetwas Wichtiges vergessen, das seht mir bitte nach.

 

Ich gehe an dieser Stelle auf die oben erwähnten grundlegenden Dimensionen der emotionalen Intelligenz im Arbeitskontext näher ein, um den Nutzen des Konzeptes zu verdeutlichen.
Goleman nennt in seinem Buch Emotionale Intelligenz fünf grundlegende Dimensionen, die für die Entwicklung der emotionalen Intelligenz im Unternehmen notwendig sind:

 

Selbstwahrnehmung (Selbsterkenntnis):
Ein hohes Maß an Selbstwahrnehmung ist notwendig, um die eigenen Stärken, Schwächen und Bedürfnisse zu kennen und um ehrlich zu sich selbst und zu anderen zu sein. Menschen mit einem hohen Maß an Selbstbewusstsein sind in der Lage, Extreme zu vermeiden, ohne in übermäßigen Optimismus oder Pessimismus zu verfallen. Das Selbstbewusstsein ist die realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, das Erkennen und Verstehen der eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Motive und Ziele. Es beinhaltet zudem, das Bewusstsein über die persönlichen Stärken und Schwächen. Um einschätzen zu können, wie man in bestimmten Situationen reagiert, was man braucht und wo man noch an sich arbeiten muss, ist es deshalb von essenzieller Bedeutung, sich selbst gut zu kennen.

Selbstregulierung:
Zu wissen, wie man mit Gefühlen umgeht, um sie zu kontrollieren, damit sie nicht unangemessen ausgedrückt werden, ist die Grundlage des emotionalen Selbstbewusstseins. Dieser Teil der intrapersonellen emotionalen Intelligenz, wie z. B. die Beherrschung von Momenten des Ärgers oder der Reizbarkeit, ist für zwischenmenschliche Beziehungen unerlässlich.

Motivation:
Motivation ist gleichbedeutend mit Leidenschaft, der Suche nach Herausforderungen, dem Wunsch, sich zu übertreffen, und der Befriedigung über eine gut erledigte Arbeit. Motivierte Menschen sind sich bewusst, wie wichtig es ist, dass alle Teammitglieder ihre Erwartungen erfüllen.
Selbstmotivation ist
• die Fähigkeit, unseren Zielen zu folgen, uns nach kritischen Ereignissen zu regenerieren und mit Stress umgehen zu können (Resilienz).
• Initiative zu zeigen und vorbereitet sein.
• optimistisch und beharrlich sein.

Empathie (Einfühlungsvermögen):
Empathie beruht auf dem Wissen um die Gefühle anderer Menschen. Diese Emotionen anderer Menschen können durch die Interpretation von Signalen, die Menschen unbewusst ausdrücken, erkannt werden, und daher bauen Menschen, die in der Lage sind, sie zu erkennen, engere Beziehungen zu den Menschen auf, mit denen sie in Beziehung stehen. Diejenigen, die Empathie empfinden, sind diejenigen, die über eine größere emotionale Intelligenz und Kompetenz im Unternehmen verfügen.

Soziale Kompetenzen:
Soziale Kompetenzen sind gleichbedeutend mit guten Beziehungen zu anderen, was in vielen Fällen für eine gute Arbeitspraxis unerlässlich ist, da diese Kompetenzen die Grundlage für Führungsqualitäten, Beliebtheit und zwischenmenschliche Effizienz sind. Es geht also um eine Fähigkeit, die hilft, mit anderen Menschen effektiv und reibungslos zu interagieren.

 

Es stimmt zwar, dass emotionale Intelligenz für manche Menschen eine natürliche Fähigkeit ist, aber es gibt Strategien, die jeder befolgen kann, um die emotionale Intelligenz zu verbessern und so eine bessere emotionale Selbstführung zu erreichen. Emotionale Kompetenzen bestimmen, wie ein Mitarbeiter mit seinen Kollegen umgeht, und sind ein Schlüsselfaktor für die Teamarbeit. Emotionale Intelligenz im Unternehmen spielt auch eine grundlegende Rolle bei der Verarbeitung von Frustration und Stress, denn ein guter Umgang mit negativen Emotionen und Gefühlen ist ein Vorteil für die Arbeitsleistung. Unabhängig von der Rolle, die eine Person im Unternehmen einnimmt, wird ihre emotionale Stärke eine große Hilfe sein, um ihre grundlegenden Aufgaben zu erfüllen, aber noch wichtiger, um einen Unterschied zu machen; denn emotionale Intelligenz und Führung sind zwei Aspekte, die zusammenhängen und im Zuge des gesellschaftlichen Transformationsprozesses insbesondere in Zukunft stärker an Bedeutung gewinnen könnten.

 

Zusätzliche Quelle und Leseempfehlung von Daniel Goleman: The New Leaders: Transforming the Art of Leadership. Sphere, 2002.

 

Kritik: Das Konzept von Goleman wurde vielfach kritisiert. Es vermische erlernbare Fähigkeiten mit grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften. Goleman wird vorgeworfen, bestehende ältere Konzepte unter einem neuen Namen verwendet zu haben.
Einige Kritiker bestreiten, dass die emotionale Intelligenz überhaupt ein eigenständiges Konstrukt darstellt. Sie argumentieren, die emotionale Intelligenz ergäbe sich weitgehend aus den Ausprägungen in den fünf grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen (Big Five).

 

Kurze Ausblicke: Me, my emotions, and AI (Artificial Intelligence)

Wo sich Experten (fast) einig sind: In Zukunft werden technische Kenntnisse und Skills zur Programmierung bzw. Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), ausschlaggebender für eine flexiblere und schnellere Anpassung an die Entwicklungen und Wandlungsprozesse, und entscheidend für ökonomische, ökologische und individuelle Erfolge sein, die durch den rasanten Fortschritt und die damit verbundenden Möglichkeiten und Chancen der digitalen Transformation entstanden sind und entstehen werden.

 

Tendenzen aus den Berichten des Weltwirtschaftsforums 2020 und 2022

In seinem Bericht “The Future of Jobs Report 2020” publiziert das World Economic Forum die “Top 10 Skills of 2025”. Der „Future of Jobs Report“ vom World Economic Forum widmet sich den Berufen und Fähigkeiten, die die Zukunft voraussichtlich am dringendsten benötigt. Im Jahr 2020 übernahmen Maschinen noch 33 Prozent der Arbeiten, bis ins Jahr 2025 sollen es bereits 47 Prozent sein. Daraus geht hervor, ein Upskilling wird unausweichlich. Die Top-Skill-2025-Übersicht des besagten Reports verdeutlicht, dass alle hier erwähnten Skills, bis auf Nr. 7, in den Bereich der emotionalen Intelligenz fallen: Analytisches Denken, Innovation, Kreativität, Leadership, Resilienz, komplexe Problemlösungen etc.
Der „Future of Jobs Report“ des WEF zeigt auch, dass neben den jobrelevanten Fähigkeiten ein Ausbau von Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmanagement (zum Beispiel Achtsamkeit, Dankbarkeit, Wertschätzung) erforderlich sind. Emotionale Intelligenz bedeutet auch, dass wir durch gezielte und trainierbare Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion unsere Motive, Werte, Gefühle und Reaktionen erkennen, reflektieren, besser verstehen und einordnen können sowie uns fokussiert mit unseren Zielen und Bedürfnissen dezidiert auseinandersetzen. 

Der „Future of Jobs Report 2022” zeigt zudem und betont, dass der Prozess der digitalen Transformation und die Einbindung innovativer Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), Quantencomputer, das Internet der Dinge und Robotik haben schon seit einiger Zeit an Dynamik gewonnen, aber mittlerweile hat sich das Tempo dieser digitalen und technologischen Veränderungen stark beschleunigt.
Wie das Weltwirtschaftsforum feststellt, stehen wir am Beginn einer vierten industriellen Revolution, die die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander interagieren, grundlegend verändern wird – ermöglicht durch beispiellose technologische Entwicklungen. Infolgedessen besteht ein großer Bedarf an der Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmern, da ihre Arbeit zunehmend mit der Nutzung dieser bahnbrechenden Technologien verbunden ist. In diesem Jahr 2022 hat der Report herausgestellt, dass es um Fähigkeiten des Selbstmanagements wie aktives Lernen, Belastbarkeit, Stresstoleranz und Flexibilität geht.

Was können diese digitalen Trends, technologischen Neuerungen und Quantensprünge im Bereich der künstlichen Intelligenz für unsere Skillsets im Job der Zukunft bedeuten?

Die Industrie 4.0 revolutioniert die Fertigungsprozesse und hat starke Auswirkungen auf die Globalisierung, indem sie die Arbeitskräfte verändert und den Zugang zu neuen Fähigkeiten und Kenntnissen verbessert. Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass bis 2025 50 % aller Arbeitnehmer aufgrund der Einführung neuer Technologien umgeschult werden müssen.
In fünf Jahren werden sich mehr als zwei Drittel der Qualifikationen, die heute als wichtig für die Arbeitsplatzanforderungen gelten, ändern.
Ein Drittel der wesentlichen Fähigkeiten im Jahr 2025 wird aus technologischen Kompetenzen bestehen, die heute noch nicht als entscheidend für die Anforderungen am Arbeitsplatz gelten.

Mögliche Schlussfolgerungen:
Lebenslanges Lernen sollte Teil der strategischen Ziele einer Organisation sein.
Sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen müssen sich zur Umschulung und Höherqualifizierung verpflichten und die berufliche Entwicklung zu einer wesentlichen Phase der künftigen Arbeitskräfte machen. Es sollten große Anstrengungen unternommen werden, um diese Lernmöglichkeiten, wie z.B. Umschulung und Höherqualifizierung, für die Arbeitskräfte zugänglich, verfügbar und erschwinglich zu machen. Die Gesellschaft erwartet, dass künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen dem Vorstand eines Unternehmens bis 2026 entscheidungsunterstützende Informationen liefern werden.

 

Bedeutet das jetzt, das Soft Skills, wie z.B. Aktives Zuhören, Emotionale Intelligenz, Empathie oder Qualitätskontrolle, obsolet werden? Nein, das denke ich nicht. Denn Empathie, Selbstwahrnehmung, Selbstregulierung, Selbst-Motivation und soziale Intelligenz: emotionale Intelligenz ist eine der Kern- und Zukunftskompetenzen, die wir heute und zukünftig dringender denn je brauchen. Führungskräfte, Mitarbeitende und Privatpersonen – wir alle benötigen emotionale Intelligenz, um im Hier und Jetzt und in Zukunft besser miteinander leben und zusammenarbeiten zu können. Das schliesst für mich eine gemeinschaftliche und partizipative Gestaltung von Wirkungsräumen ein, die bewusster und wertfreier, aber auch gleichwertiger und holistischer, im Umgang mit Menschen und Umwelt ressourcenschonender und nachhaltiger und insbesondere menschenfreundlicher und respektvoller sind, die Kollaborationen, Kooperationen, Interaktionen und Lebensrealitäten anders verbinden und möglich machen durch erweiterte lebendigere und vor allem emotionalere Begegnungs- und Austauschformate zur Stärkung der humanen Beziehungen. Wie gut, dass Emotionale Intelligenz erlernbar und trainierbar ist!

 

In einer Zusammenfassung des WEF heißt es im Mai 2022:
„A digital skills shortage could slow down the green transition, while boosting investment in care work could aid the global economic recovery. We can’t all work in the metaverse, so we need to value essential work, and invest more in care and education to enable societies to function. Job security differs around the globe – but beyond wages, jobs need to be flexible and have purpose, to attract more women and younger people.”
Und Ende September 2022 ist auf der Website des Weltwirtschaftsforums zu lesen, die pandemiebedingte Verlagerung der Arbeit in die Ferne als remote work, habe jedoch auch den Mangel an digitalen Fähigkeiten verschärft. Wenn wir den Menschen helfen würden, diese Fähigkeiten zu erwerben, werden wir nicht nur das Wirtschaftswachstum ankurbeln, sondern auch den ökologischen Wandel.

Studien konnten nach Sarah Herpertz bereits zeigen, dass emotionale Intelligenz eine dringend notwendige und personale Ressource in der Arbeitswelt darstellt, die erlernbar ist und signifikant durch gezieltes Training erhöht werden kann. Emotionalität wird an Bedeutung in Bezug auf die Zusammenarbeit und unsere Kompetenzen zur Kollaboration und Kooperation sowie die Gestaltung von gelingenden Human Relations in Zukunft zunehmen.
Es kommt dabei auf ein ausgewogenes Ausmaß im richtigen Verhältnis an. Wie bei meist allen Dingen des Lebens. Ein intelligenter Gebrauch, ein entwickeltes sensitiveres Gespür für den Ausdruck meiner Emotionen im passenden Moment oder das Erfassen der emotionalen Befindlichkeit meines Gesprächspartners, könnte bereits eine größere Veränderung im Verhalten oder der Kommunikation bewirken. Die Situation würde kippen – zu einer besseren Human Relation. Deshalb sehe ich Emotionen und emotionale Intelligenz, ebenso wie Verletzlichkeit und Vulnerable Leadership (über die ich ein anderes Mal schreiben werde) als sehr gut geeignet an, um als ergänzende Gegenpole unseres herausfordernden, zunehmend digitalen und technologisierten Arbeits-Alltag, ausgleichend und harmoniestiftend im Team und der Organisation zu wirken. Zukunft bedeutet auch, dass wir Räume für Emotionalität und Gefühle schaffen müssen – wie oben bereits erwähnt, moderat und mit Gefühl (sensitiver(er) Sinn für Situationen und Stimmungen und Mitgefühl für eigene emotionale Befindlichkeiten und deren Erfüllung). Emotionen können Treibstoff zur Zielerreichung und Wegweiser für Enthusiasmus sein, wenn wir sie reflektieren und analysieren, anstatt sie zu negieren und aus der Arbeitswelt auszuklammern.

 

Wie stehst du zum Konstrukt der Emotionalen Intelligenz und zu einem Mehr an Emotionalität im Arbeitsalltag? Handelst du in deinen Human Relations immer emotional intelligent? Woran könntest du an deiner Emotionalität und deren Verbalisierung arbeiten? Wie schätzt du die Bedeutung des Konstruktes der Emotionalen Intelligenz für die Arbeitswelt der Zukunft ein? Was war für dich neu, und welche Erkenntnisse konntest du für dich mitnehmen, um sie in deinen Arbeits-Alltag zu integrieren?

Die Fortsetzung folgt im Dezember. Dann geht es um eine persönliche Einordnung von mir zum Thema „Verletzlichkeit und Führung“. Ich freue mich sehr auf deinen Besuch und dein Feedback! Als Ausblick auf die Thematik zur Verletzlichkeit, weshalb sie eine Zukunftskompetenz darstellen kann, die sich lohnt, expliziter als bisher geschehen, in den eigenen und organisationalen Fokus zu stellen, kann ich die Bücher von Brené Brown sehr ans Herz legen. Beispielsweise Atlas of the Heart: Mapping Meaningful Connection and the Language of Human Experience (2021); Daring Greatly: How the Courage to Be Vulnerable Transforms the Way We Live, Love, Parent, and Lead (2013); Dare to Lead (2018).

 

Herzliche Grüße
Deine Isabel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

⚡Update (17.11.22): Globaler Klimastreik – Zeichen setzen für eine klimagerechte Welt in Frieden. Aber zu welchem Preis? 🌍 🤝

⚡Update (17.11.22): Globaler Klimastreik – Zeichen setzen für eine klimagerechte Welt in Frieden. Aber zu welchem Preis? 🌍 🤝

Die Klimaschützer gingen am heutigen Freitag weltweit wieder auf die Straßen und traten lautstark für ein Ende der fossilen Energien und den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine „konsequente Verkehrswende“ ein. Unter dem Motto #PeopleNotProfit forderte Fridays for Future deshalb heute „(…) auf allen Kontinenten und überall in Deutschland ein, dass die Politik nicht mehr länger Konzerninteressen über Menschenleben stellt!“ Nötig seien 100 Milliarden Euro für „sozialen Klimaschutz“ und das Neun-Euro-Ticket „für immer“. In zahlreichen Städten Deutschlands haben am heutigen Freitag insgesamt mehrere Zehntausend Menschen für mehr Klimaschutz und „Climate Justice“ demonstriert. Die überwiegend jungen Demonstranten folgten einem Aufruf der Bewegung Fridays For Future zu einem weltweiten „Klimastreik“. Für die Klimabewegung Fridays for Future sind Klimagerechtigkeit und Frieden untrennbar miteinander verbunden. Erneuerbare Energien auszubauen, sei doppeltes Krisenmanagement: gegen den Krieg in der Ukraine und gegen Klimakatastrophen.

Update (17.11.2022):
Die Forderung der Verantwortlichen der Klimabewegung lautet: Unabhängig von fossilen Energien werden, erneuerbare Energien ausbauen – sonst nehmen Extremwetter und das Artensterben weiter zu. Aber: Was kann der Klima-Aktivismus substanziell zur Herstellung eines ökologischen Gleichgewichtes und gegen die weitere Spaltung der Gesellschaft bewirken? Wenn folgende sprachliche Bewertungen oder herablassende Vorverurteilungen vorgenommen werden. Zu fragen bleibt, wie überzogen und/oder radikal sind diese Forderungen der Klima-Aktivist*innen? Und: Sind wir als Gesellschaft auf dem Weg hin zu einer neuen Respektlosigkeit? Wo stehen wir – im Krisen-Jahrzehnt der 2020er-Jahre – gesellschaftlich überhaupt?

 

Luisa Neubauer nennt Olaf Scholz „fossilen Kanzler“

 

 

Die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer rief bei der Kundgebung in Berlin:

 

„Wer denkt, dass es keinen Ausweg gibt, dem bleibt nur Verzweiflung.
Wer weiß, dass es anders geht, der kann loslegen und handeln.
Wir haben das Wissen, also legen wir los.“

 

 

 

 

Beispielhafte Aufrufe zum Klimastreik:

GLOBALER KLIMASTREIK AM 23. SEPTEMBER: BREITES BÜNDNIS FORDERT KEHRTWENDE IN DER KLIMAPOLITIK

Klimastreik-Aufruf des WWF-Deutschland

 

 

Auch in Düsseldorf protestierten tausende Menschen für den Klimaschutz und schlossen sich der Klimaschutzbewegung Fridays For Future und ihrem Aufruf zum Schutz des Klimas und gegen Putins Ukraine-Vernichtungskrieg an. Der Ausgangspunkt des Klimastreiks war der Landtag Nordrhein-Westfalen; von dort ging es friedlich am Rheinufer entlang über die Düsseldorfer Altstadt zur Innenstadt. Sie wollten mit ihrer Stimme und ihrer Präsenz Zeichen gegen das Schweigen, gegen die Unsicherheit oder das Gefühl der Ohnmacht setzen. Es schien ihnen ein Bedürfnis zu sein, einige Teilnehmer*innen sprachen untereinander auch darüber, auf diese Weise laut-leise (eine ausgleichende Dualität kann häufig als Intervention wirkungsvoller sein, als lodernde, geballte und blinde Emotionen von Wut) Sichtbarkeit für wahrgenommene Ungerechtigkeiten und Unfreiheiten sowie einem subjektiv festgestellten Rückgang an Verantwortungsbewusstsein, einer Zunahme an Ignoranz und Profitstreben (blinde Flecken) innerhalb unserer Sub-Gesellschaften im Heute herstellen zu wollen – für eine lebenswertere Zukunft von Morgen. Viele Teilnehmer*innen des Protestzuges hatten den Wunsch, seinen oder ihren persönlichen Impact auf das aktuelle politische Geschehen zu bewirken. Da jede Stimme zählt, und eine größere Wirkung lediglich gemeinsam erzeugt werden könne, lautete die verbreitete Annahme. Viele kleine Schritte und unüberhörbare Stimmen aller Demonstrant*innen formten – so die Beobachtung – eine andere Dynamik und machten einen neuen Möglichkeits- und Diskussionsraum in Richtung Zukunft auf: Passanten blieben stehen, hörten zu und einige stellten Fragen, konträre Meinungen prallten aufeinander, am Rande diskutierten Schaulustige mit Akteur*innen und andere Passant*innen schlossen sich spontan den Demonstranten beim Aufzug durch die Stadt an.
Ich war kritisch-distanzierte Beobachterin, aber als Nicht-Wissende, mit einer unendlichen Neugierde auf Menschen und ihre Beweggründe, gleichzeitig mittendrin.

Die Hoffnung und der Optimismus auf Denk- und Verhaltensänderungen und die Empörung über Stillstand und Stagnation im politischen wie gesellschaftlichen Diskurs und in den Handlungen waren der Antrieb. Beides stirbt bekanntlich zuletzt. Es schwang davon ein Hauch über den Köpfen der Menschen, die sich an diesem Freitag aufgemacht hatten: dass kleine Veränderungen im Verhalten, der Kommunikation, im Handeln und/oder der Zusammenarbeit, der Kollaboration als technisch vermittelt und durch die digitale Kommunikation maßgeblich vorangetriebene Zusammenarbeit in Teams, die durch intensiven, kreativen und zeitlich begrenzten Austausch neue Sichtweisen, Lösungsansätze oder Verbindungen entstehen lässtbereits zu positiven gesellschaftlichen Veränderungen größeren Ausmaßes führen könnten.

Der sogenannte positive Tipping Point. Dieser positive Kipppunkt, markiert die Wende, der die neue gesellschaftliche Richtung weist und zu einem Schneeballeffekt führen kann. Durch die aktuell leidenschaftlich geführten Diskurse rund um den Klimaaktivismus, die Klimawende, systembedingte wie menschengemachte Krisen und die sozialen Ungleichheiten, haben wir Chancen, die bereits vor Jahrzehnten auf den Weg gebrachte, Mitte der 2020er-Jahre neu angeschobenen positiven und gegenläufigen Entwicklungen, Dynamiken und Trends bzw. Zeichen-Setzungen, Durchbrüche von konstruktiver Intensität beim Klima, in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu erreichen. Voraussetzung dafür ist, dass wir es in unseren Gesellschaften, (Öko-)Systemen, Communitys und Arbeitskontexten eine Öffnung und Flexibilität, ebenso eine Akzeptanz und Toleranz für vielfältige Denk-, Handlungs- und Lösungsweisen/-muster und für Fehler, Frustrationen und das Scheitern von Vorhaben (Stichworte: Fehlerkultur, Frustrationstoleranz und Ambiguitätstoleranz) hinbekommen, und aktiv gemeinsam diese mitgestalten, um der scheinbar zuzunehmenden Spaltung in der Bevölkerung und innerhalb von Kohorten in Gesellschaft und Organisationen entschieden, klar, transparent, respektvoll und vor allem wertschätzend und optimistisch entgegenzuwirken.
Denk- und umsetzbar wäre aus meiner Sicht beispielsweise eine ausgewogene Mischung von digitalen, analogen und hybriden sowie barriere- und egofreien Partizipationsformaten, die inklusiv sind, somit allen Menschen zur gleichberechtigten Teilhabe zur Verfügung stehen. Mit dem Verharren in tradierten Mindsets, dem Festhalten an Gewohnheiten und Status quo, der Unsicherheit im Umgang mit derselbigen und der Furcht vor Unbekanntem und Ungewissem stehen wir uns dabei manches Mal selbst im Weg (als erweiterte Formen der Selbstsabotage [engl. self-sabotaging behavior] könnte dieses Verhalten psychologisch eingeordnet werden).
Positive Tipping Points bieten eine Möglichkeit, große Unterschiede innerhalb von Gesellschaft, Kulturen; Organisationskulturen, Kollaborations- und Kooperationskulturen, Umgangs- und Begegnungskulturenund Sub-Systemen zu bewirken.

Hier nur ein paar kleine Eindrücke:

 

 

 

 

           

 

 

 

 

 

 

Wofür bist du zuletzt auf die Straße gegangen, um deine Stimme gegen das Vergessen, die gesellschaftliche Spaltung, die Ohnmacht, die Wut oder den Unmut zu erheben? Oder gibt es im Alltag kleine Dinge, die du ganz selbstverständlich tust, die im Außen bereits für ein wenig Änderung sorgen? Bringen die Proteste – mit ihren nicht unumstrittenen -, häufig auch als überzogen eingeschätzten Forderungen, der Gesellschaft grundsätzlich etwas? Auffallen um jeden Preis: Was ist mit Angriffen auf Leib und Leben, als unbeteiligte*r Straßenverkehrsteilnehmer*in, und Beschädigungen von Kulturgütern, wie Mitte Oktober geschehen? Bei der Aktion hatten Anti-Öl-Aktivistinnen der Umweltgruppe „Just Stop Oil“ das berühmte Gemälde „Sonnenblumen“ des Malers Vincent Van Gogh mit Tomatensuppe in London überschüttet. Wer profitiert schlussendlich von diesen und ähnlichen Aktionen?

Der Paradigmenwechsel ist bereits eingeläutet, aber wie weit lassen sich unsere gesellschaftlichen Spielräume überhaupt tatsächlich ausdehnen? Hört die Freiheit des einen auf, wo die Freiheit des anderen anfängt?

Welche Rolle spielt das Verhalten eines jeden von uns, im Hinblick auf Verhaltensalternativen und Wendepunkte, damit es zu einer zeitlich schnelleren Reduzierung oder einem deutlich abbildbaren „Umkippen“ von negativen Tipping Points, in häufiger positive kommt? Am meisten betroffen von den Folgen sind die ärmeren, später industrialisierten Länder und jüngere und zukünftige Generationen, deren körperliche Gesundheit und Freiheit höher beeinträchtigt sein werden, als die unsere.    

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Deine Isabel

 

Ausgewählte Medien & Pressestimmen über die Bewegung und zur Klimakrise als Einschätzungsfolien zur Annäherung an ein Bild der Klima-Aktivist*innen: Mehr als nur eine Jugendbewegung des 21. Jahrhunderts?

Analyse: Klimabewegung und die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“

Einschätzungen der taz zur Klimabewegung Fridays For Future

Der Tagesspiegel – Ressort: Energie & Klima

ZEIT Online – Ressort: Green

Aktivistin Luisa Neubauer – Müssen in der Klimakatastrophe Anstand beweisen: Luisa Neubauer im Gespräch mit Jule Reimer | 06.11.2022 | Deutschlandfunk 

Weitere Beiträge auf Deutschlandfunk.de zum Thema

Das ZDF hat Hintergründe und Ausblicke zu FFF zusammengestellt

radiobremen – buten un binnen zu Antisemitismus-Vorwürfe bei FFF Bremen (11.11.2022)

 

In der Printausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT, NR. 47, vom 17. November 2022, wird beim Titelthema des Dossiers: „Was nützt der Klima-Aktivismus?“ deshalb kritisch gefragt, was radikale Protestaktionen und Straßenblockaden mit Todesfolge, wie sie beispielsweise die Aktivistengruppe „Aufstand der letzten Generation“ seit Sommer 2021 bis zum jetzigen Zeitpunkt vermehrt in Berlin durchführt, bringen sollen. Die Frage nach dem Zweck des Aktionismus stellt sich unweigerlich. „In Deutschland sind es die Aktivistinnen und Aktivisten der Letzen Generation, die sich in diesen Tagen fragen lassen müssen, was dem Klimaschutz bringen soll, berühmte Gemälde mit Kartoffelbrei zu bewerfen, sich an Haltestangen eines Dinosaurierskeletts anzukleben und, vor allem, immer wieder Straßen zu blockieren. Glauben sie wirklich, dass die Deutschen deshalb aufs Fahrrad umsteigen? Die Bundesregierung den Kohleausstieg noch weiter vorzieht? Die Chinesen mehr Windkraftanlagen installieren?“ Hmm. Das lasse ich jetzt einmal umkommentiert stehen.

Fakten sind einerseits, dass die Bundesregierung ihr eigenes Klimaschutzgesetz nicht einhält. Dies ist unbestritten. Andererseits, so betonen die Autoren des Dossiers, kommen nur ein Bruchteil der globalen Emissionen aus Deutschland. Zudem verweisen sie auf den Kölner Wirtschaftswissenschaftler Axel Ockenfels, der herausstellt, dass individuelle oder nationale Lösungsansätze zum Scheitern verurteilt seien. Denn das Klimaproblem sei ein globales „Trittbrettfahrerproblem“. Darunter versteht der Ökonom, auf der einen Seite gibt es die Länder, die aktiv den Klimaschutz in ihrem Land vorantreiben, sich an die auf den Klimakonferenzen international vereinbarten Regeln halten und letzten Endes durch ihren hohen finanziellen Aufwand, die Hauptkosten und -lasten tragen, wohingegen auf der anderen Seite den Nutzen die Trittbrettfahrer-Länder haben, die kaum bis gar nicht Geld investieren. Das sogenannte Trittbrettfahrer-Dilemma, wie es Ockenfels nennt. Nötig wären laut ihm, klare gegenseitige Verpflichtungen inklusive eines Belohnungs- und Bestrafungssystems, die Anreize zum Einhalt der Zielsetzungen bieten könnten. Die „Schlupflöcher“ für Trittbrettfahrer ließen sich auf diese Weise eventuell eher schließen. Das bleibt abzuwarten. Schwierig scheint, auf langfristige Sicht, eine internationale Einigung zu erreichen. Die Autoren des Dossiers betonen, jeder Versuch, in den Klimaabkommen einen Sanktionsmechanismus zu integrieren, sei gescheitert. Da Länder wie Russland, China und USA dies seit Jahren ablehnen und deutlich verbalisiert haben, dem nicht – unter keinen Umständen – zuzustimmen. Somit bleibt es in der Verantwortung der einzelnen Länder, ihre eigenen Klimaziele zu verfolgen und einzuhalten.

Sven Hillenkamp, Jahrgang 1971, ist ein deutscher Schriftsteller und Soziologe. Hillenkamp engagiert sich in der Umwelt- und Klimabewegung. In seiner Analyse vom 10.11.2022 trägt er auf ZEIT Online Forschungsergebnisse, Einschätzungen und Effekte zu Auswirkungen der radikalen Protestformen des Klimaaktivismus von o.g. Aktivistengruppen zusammen. Die Meinungen, Einschätzungen und Befunde sind kontrovers und heterogen, wie der Diskurs insgesamt. Nur durch die vielfältigen Mosaikstücke können wir uns eine eigene Meinung bilden. Dennoch frage ich mich, ob der Zweck „die Mittel heiligt“ oder umgekehrt.

🤌 Scopes of diversity – Spiel- und Gestaltungsperspektiven auf Diversität.✨

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Liebe Leserin, lieber Leser,

als kurze & knackige (!), anregende Inspirationsschnipsel und zum Weiterlesen und Reinhören animierende, speziell für dich von mir recherchierte Lesarten und Beispiele, wie wir in beruflichen und privaten Kontexten Diversität lebendig gestalten und erlebbar machen können. Es sind Visionen und Mosaikstücke, von unterschiedlichen Perspektiven auf gegenwärtige und künftige Gestaltungspotenziale von Kulturen von Vielfalt, und damit verbunden, von Zugehörigkeit:

 

Deutschlandfunk Kultur: „Kulturelle Aneignung. Im Spannungsfeld von Authentizität und Diversität. Identitäten sind heutzutage fluid, betont die Schriftstellerin Eva Lezzi. Sollte nur ein homosexueller Schauspieler einen Homosexuellen spielen, ein Werk einer Afroamerikanerin nur eine Person of Color übersetzen? Nein, sagt die Autorin Eva Lezzi. Identität ist mehrschichtig und soll nicht auf eine Facette reduziert werden.“

Berlin Vielfaltfinder: Eine Expertendatenbank: „Soll zur Verbreitung einer längst vorhandenen, aber in den Medien oft nicht sichtbaren Pluralität in der deutschen Gesellschaft beitragen.“

 

Frank JoungGründer und Moderator des Podcasts Halbe Katoffl“ Frank Joung ist Berliner Journalist, mit koreanischen Wurzeln, 2016 stellte er die erste Podcast-Pilotfolge von Halbe Katoffl online. „Damit ist Halbe Katoffl der erste deutschsprachige Podcast, der sich hauptsächlich mit der Lebenswelt der Menschen mit Migrationsgeschichte beschäftigt. Viele andere BIPoC-Podcasts mit ähnlichen Themen sollten folgen. 2018 war Halbe Katoffl für den Grimme Online Award nominiert.“
Ein Interview mit ihm auf upgration.de (Upgration ist „ein Onlinemagazin, eine Plattform für Austausch, ein Co-Working-Space, eine Bewegung“), Einblicke in seine musikalischen Vorlieben (inklusive einer Playlist zum Anhören) und warum nach seiner Meinung „Music the Answer“ ist.

Tiaji Sio, Gründerin von „Diplomats of Color“. Ein neues Deutschlandbild durch Diversität: Tiaji Sio ist Diplomatin, derzeit arbeitet sie an der deutschen Botschaft in Hanoi. Mit ihrer Initiative „Diplomats of Color“ will sie die Vielfalt im Auswärtigen Amt fördern. Verlinkt habe ich das Interview (14.05.2021) von Dr. Helen Sibum; stellvertretende Redaktionsleiterin; Fazit Communication GmbH. Die Agentur hat sich auf die Themen Digitalisierung, Globalisierung, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik, Bildung und Wissenschaft, Nachhaltigkeit sowie Standortkommunikation (regional wie international) spezialisiert.
Interview auf Digital Female Leader (DFLA): Tiaji Sio erklärt, was ihr Netzwerk und ihre ehrenamtliche Initiative innerhalb des Auswärtigen Amts „Diplomats of Color“ (DoC) ist, was sie unter Führung versteht und was DoC für eine Vision hat. DoC bietet regelmäßig Webinare zu verschiedenen Themen rund um D&I an und ermuntert die Führungsebene zu einem aktiven Engagement für diversitätsorientierte Konzepte und herkunftsunabhängige Chancengleichheit.

 

 

 

Beraterin Janina KugelDie Arbeitswelt von starren Strukturen befreien.

🤌 👇 Hier geht es zum Podcast:

 

 

Die Initiative Charta der Vielfalt: Was ist die Charta der Vielfalt? Welche Ziele verfolgt die Charta der Vielfalt? Die Vision ist klar. Es geht insbesondere darum, Diversity als Chance zu verstehen. Als Chance für die Wirtschaft und Arbeitswelt. Bei der Charta der Vielfalt handelt es sich um eine Selbstverpflichtung, die sich für Diversity Management einsetzt. Die Charta der Vielfalt ist eine 2006 veröffentlichte Selbstverpflichtung und ein Verein unter Schirmherrschaft der ehemaligen Bundeskanzlerin, der sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzt. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt erklären Arbeitgeber, dass sie Chancengleichheit für ihre Beschäftigten herstellen bzw. fördern werden. Die gemeinnützige Unternehmensinitiative setzt sich für die Verankerung von Vielfalt in Wirtschaft und Gesellschaft ein.

 

Die Charta der Vielfalt für Diversity in der Arbeitswelt. (…) Wir sind überzeugt: Gelebte Vielfalt und Wertschätzung dieser Vielfalt haben eine positive Auswirkung auf unsere Organisation und auf die Gesellschaft in Deutschland.

 

 

 

Als kleiner Reminder: Am Dienstag, den 31. Mai 2022 ist der 10. Deutsche Diversity-Tag! Dieser wird unter dem Motto „Let’s celebrate Diversity“ gefeiert.

 

 

 

Vielfaltsdimensionen. Die sieben Dimensionen von Vielfalt nach der Charta der Vielfalt.

 

 

„Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Vielfalt. Eine zunehmend vernetzte Welt lässt uns zusammenrücken. Zwar unterscheiden wir uns nach Herkunft und Kultur, nach Alter, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Sexueller Orientierung und Identität, nach Glaubensrichtungen und Weltanschauungen sowie nach unseren physischen und psychischen Fähigkeiten. Doch so unterschiedlich wir sind, so groß sind auch die Gemeinsamkeiten.Wo sich Unterschiede unter einem gemeinsamen Ziel verbinden, entsteht Vielfalt. Und aus dieser ergeben sich gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Chancen und Herausforderungen.“

Charta der Vielfalt; zur Einführung von Diversity Management in Organisationen.

 

 

Bei der Fraunhofer-Gesellschaft heißt es z.B.:

„Diversity Management bedeutet für uns die offene Wertschätzung, Anerkennung und produktive Nutzbarmachung der Vielfalt und Einzigartigkeit aller Mitarbeitenden. Dazu gehört gleichberechtigte Teilhabe und Entwicklung – unabhängig von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuellen Identität. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Beschäftigten gerechte Teilhabe-, Karriere- und Entwicklungschancen haben. Das Ziel des Diversity Managements ist es daher, erfolgsrelevante Aspekte der Vielfalt zu identifizieren und den Nutzen von unterschiedlichen individuellen Kompetenzen, Eigenschaften, Haltungen und kulturellen Hintergründen zu erschließen. (…)“

 

 

👉 Hier geht es zu den nationalen 24 europäischen Diversity-Charta-Initiativen: Die EU-Plattform der Chartas der Vielfalt verkörpert das langfristige Engagement der Europäischen Kommission für vielfältige Arbeitsplätze und integrative Gesellschaften.

 

 

 

 

 

 

 

 

Lasst uns die Reise zu einem Mehr an Diversität wagen jetzt beginnen. 

 

Viel Spaß beim Entdecken von possibilistischen Perspektiven & Gestaltungsräumen auf Diversität!

                                                       Deine Isabel

 

 

 

 

News, Input & Update als Reflexion für Augen und Ohren zu Tendenzen im Geschlechterverhältnis der Gegenwart (25.05.2022):

Diese Dokumentarfilmreihe habe ich zum Thema: Feindbild Frau auf ARTE entdeckt. Informative und weiterführende Erkenntnisse, wie sich soziologisch aus Expert*innen Perspektiven der zunehmende, globale antifeministische Backlash erklären und einordnen lässt.
Die Dokumentationen zeigen auf, wo wir soziokulturell am Anfang der 2020er-Jahre stehen, welche Faktoren und Motive hinter dem Antifeminismus stecken und wie weit wir, als global vernetzte Gesellschaften, von einer Gleichberechtigung der Geschlechter noch entfernt sind. Die Digitalisierung scheint hier als eine Art Brandbeschleuniger zu wirken.

Gleichberechtigung 4.0 – quo vadis? Back to the future? Sorry, back to the past?!? Vom 17/05/2022 bis 14/08/2022 sind die Dokumentarfilme auf ARTE zu sehen.

Hmm. Es stimmt mich ein wenig nachdenklich. Denn es geht – immanent – auch darum, Errungenschaften des Feminismus und deren prosperierenden Weiterentwicklungen aufzuhalten. Besonders betroffen: Frauen in öffentlich sichtbaren Positionen – wie Politikerinnen, Schauspielerinnen oder Unternehmerinnen. Die Dokumentarfilme gehen der Frage nach: Wer steckt hinter den Angriffen und was sind die Motive?“


Was können diese Entwicklungstendenzen für unser Geschlechterverhältnis der Zukunft bedeuten?, ist eine der Fragen, die ich mir beim Ansehen der Dokumentarfilme stellte. Und: Welche Gegenstimmen gibt es? Andere Expert*innen Einschätzungen und Tendenzen? Was sagt die Psychologie? Was würde der kanadische Soziologe und Sozialpsychologe Erving Goffman („Wir alle spielen Theater.“*) dazu sagen? 

 

☝️ 👉 Hier geht es zu den Dokumentarfilmen auf ARTE

 

 

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* „Natürlich ist nicht die ganze Welt eine Bühne, aber die entscheidenden Punkte, in denen sie es nicht ist, sind nicht leicht zu finden.“ Erving Goffman (1959) – The presentation of self in everyday life.

 

 

 

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